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Therapie
Akupunktur
Die ältesten Zeugnisse für die Anwendung von Nadeln zu Heilzwecken sind Steinnadeln, die bei
Ausgrabungen in China gefunden wurden. Sie stammen z. T. aus der Zeit des sagenumwobenen
"Gelben Kaisers" Huang Ti, der von 2698 bis 2598 v.Chr. gelebt haben soll. Ihm wird das
Standardwerk der altchinesischen Medizin, das "Nei Ching", zugeschrieben. Berichten zufolge soll
Huang Ti die systematische Erforschung der Akupunktur in Auftrag gegeben haben. Das folgende
Zitat aus einem Disput mit seinem Leibarzt Ki Pa ist überliefert: "Ich möchte nicht, daß die
Menschen in China bloß mit Kräutermedizin oder mit groben Steinnadeln behandelt werden. Man
soll sie mit kleinen, dünnen Nadeln stechen, die man in die Muskeln einführt, um Blutzirkulation
und Energiekreislauf anzuregen. Ich wünsche, daß diese Art der Therapie über das ganze
chinesische Reich verbreitet und an spätere Generationen überliefert wird. Dazu ist
Voraussetzung, daß man eine klare Methodik der Nadelbehandlung herausarbeitet."
Der älteste Fund von Akupunkturnadeln aus Metall stammt
aus dem Grab eines Mitglieds der kaiserlichen Familie aus
dem 2.Jahrhundert v.Chr. Es handelt sich dabei um vier Gold-
und fünf Silbernadeln. Das erste sicher datierbare
systematische Lehrbuch der Akupunktur, das "Zhen Jiu Ja Ya
Jing", stammt aus dem dritten Jahrhundert n. Chr. Der
Verfasser Huangfu Mi lebte von 215-282 n. Chr. Das Werk
enthält bereits 649 Akupunkturpunkte und beschreibt die
Technik der Akupunktur. Die noch älteren Werke wurden erst
in späterer Zeit, lange nach ihrer (angeblichen) Entstehung,
zusammengetragen.
Der exakte historische Anfang von Akupunkturbehandlungen ist nicht bekannt. Er verliert sich
in grauer Vorzeit. Vermutlich hat sich bei der Entdeckung der Akupunktur jedoch folgendes
abgespielt:Da die Menschen der Steinzeit noch keine Medizin in unserem Sinne kannten,
noch nichts vom inneren Aufbau des Körpers und der Funktion seiner Organe wußten, hatten
sie zur Behandlung von Schmerzen nur ihre Hände zur Verfügung. Diese legten sie dem
Leidenden zur Linderung auf. Dabei muß schon zu jener Zeit aufgefallen sein, daß beim
Befühlen, beim Reiben oder beim Druck bestimmter Stellen über schmerzhaften
Körperregionen der Schmerz erträglicher wurde. Oft mag aber auch dies nicht geholfen
haben. Was stand sonst noch zur Verfügung? Steinwerkzeuge und Steinsplitter. Irgend
jemand muß in einem verzweifelten Schmerzanfall, bei dem die Hände nichts mehr bewirken
konnten, solche Steinsplitter in die schmerzhafte Körperpartie eingedrückt oder eingestochen
haben, um dem Dämon des Schmerzes einen Ausgang zu verschaffen. Dabei wurde dann
eine Linderung des Schmerzes erlebt.
In vielen Fällen reichte diese Methode wohl aus, um den Schmerz zu lindern. War er jedoch
hartnäckig, versuchte man schließlich, durch Abtasten des Körpers andere Stellen zu finden,
die ebenfalls druckempfindlich waren. Man hoffte, durch Pressen oder Stechen dieser Areale
eine schmerzlindernde Wirkung zu erzielen. Hierbei entdeckte man Punkte, von denen aus
weit entfernte Körperstellen beeinflußt werden konnten. Man stellte fest, daß diese Punkte
auch bei anderen Menschen mit einer ähnlichen Erkrankung eine Wirkung zeigten. Mit der
Zeit wurden den Punkten auf diese Weise Krankheitssymptome zugeordnet. Dies war der
Beginn einer Systematisierung. Schließlich entdeckte man Zusammenhänge zwischen
Akupunkturpunkten und Organen bzw. körperlichen Funktionen. Dabei fiel auf, daß alle
Punkte, die dem gleichen Organ zugehörten, auf einer gedachten Linie lagen. Diese Linien
wurden fortan als Meridiane bezeichnet. Die so entwickelte Symptomatische Akupunktur ist
heute noch die am weitesten verbreitete Form der Nadelbehandlung.
Yin und Yang
1. Alles im Universum ist polar: hier die
Erde - dort der Himmel. Hier das Unten
- dort das Oben. Die Erde als
Endlichkeit - die Atmosphäre und das
darüber als Unendlichkeit. Erde als
Sichtbares - der „Himmel", die Luft als
Unsichtbares. Die Sonne und Wärme
oben - die Erde und Kälte unten.
Schwerkraft und Fliehkraft, Plus und
Minus der Elektrizität, Trockenheit und
Feuchtigkeit; unend-lich könnte man in
der Aufzählung der Polaritäten
fortfahren. Sie finden sich überall auf
der Erde, im Großen wie im Kleinen.
Die beiden genannten polaren Kräfte erhielten die Bezeichnungen Yin und Yang - Yin für das
weibliche, passive Prinzip und Yang für das männliche, aktive Prinzip. Unsere gesamte sichtbare
Welt einschließlich unseres eigenen Körpers läßt sich in diese beiden Prinzipien einteilen. Eine
Tabelle soll dies veranschaulichen:
Mitglied der Forschungsgruppe für Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin